29.03.2015
Erstellt von: Tobias Meinert
Vom 9.3. bis 21.3. haben wir an der Startkampagne von REXUS 17/18 teilgenommen.
Nach dem erfolgreichen Benchtest konnten wir dem Start der Rakete eher gelassen entgegen sehen. Wir mussten keine hektischen Abschlussarbeiten durchführen, sondern konnten uns auf unsere Klausuren oder Masterarbeit konzentrieren.
Am Montag 9.3. ging es dann für unser gesamtes Team in den hohen Norden von Schweden. Die Raketenbasis Esrange, die wir schon von der Trainingswoche kannten, erwartete uns. Uns stand nun für die nächsten zwei Wochen ein straff geplantes Programm bevor. Dabei gab es jeden Morgen nach dem Frühstück um 8:30 Uhr ein Morning Meeting, sodass es keine Ausreden für Langschläfer gab.
Die erste Woche war für den finalen Zusammenbau der Experimente reserviert. Mögliche Transportschäden konnten so behoben oder noch kurzfristige Änderungen eingebaut werden. Wir nutzten die Zeit für eine genaue Kontrolle unserer Elektronik und aller mechanischen Verbindungen. Mittwochnachmittag konnten wir dann auch erstmals Cellulose Aerogele in unser Experiment einbauen. Nachdem wir noch für unsere Kamera ein kleines Bauteil vom DLR bekommen haben, nochmals Danke dafür Dennis, waren wir mit einem Tag Puffer abgabebereit.
Da im REXUS Programm jedes Jahr zwei Raketen starten und wir auf der zweiten Rakete REXUS 18 waren, hatten wir am Wochenende etwas Freizeit, da wir die Tests von REXUS 17 abwarten mussten. Der Sonntag war auch noch allgemein als freier Tag veranschlagt, damit die Flightcrew vor den Raketenstarts ausgeschlafen ist. Wir entschlossen uns dann den Tag für Sightseeing zu nutzen. Unser Team hat sich aufgeteilt. Zur Auswahl standen eine Snowmobiltour, Skifahren und eine Fahrt nach Norwegen zur Hafenstadt Narvik und die angrenzenden Fjorde.
Die zweite Woche wurde von den Raketenstarts dominiert. Jede Rakete muss drei Tests absolvieren. Zuerst ein dem Benchtest äquivalenter Test, bei dem unsere Bodenstationen direkt an den Modulen angeschlossen wurden. Daran anschließend folgte eine Flightsim, bei der sich die Bodenstationen im Kontrollzentrum befinden und die Telemetrie überprüft wird. Zum Schluss gibt es einen Coldcountdown. Dieser verhält sich genauso wie der normale Countdown abgesehen davon, dass die Rakete nicht abgeschossen wird. Dadurch können alle Abläufe überprüft werden. Falls alles ordnungsgemäß funktioniert, schließt sich der normale Countdown daran an. Bei uns gab es eine Ausnahme, da schlechtes Wetter angekündigt wurde, hatten wir einen verkürzten normalen Countdown, sodass der Start früher erfolgen konnte.
Unser Experiment lief während des Fluges erfolgreich und wir konnten alle erforderlichen Daten messen. Auch erste Analysen zeigen eine Bestätigung unserer Annahmen. Jetzt beginnt für uns die Auswertung der Ergebnisse, die ein bisschen Zeit beanspruchen wird.
Zum Abschluss der Startkampagne konnten wir noch die Sonnenfinsternis im Nordatlantik beobachten. Durch die nördliche Lage von Kiruna konnten wir eine Abschattung der Sonne von mehr als 90 % beobachten.
Wir danken allen Organisatoren für diese gelungene Wochen und die gesamte REXUS Kampagne. Auch unseren Sponsoren und Unterstützern wollen wir herzlichst danken, da ohne sie das ACTOR Experiment so nicht durchführbar war. Zum Schluss auch ein Dank an die anderen Teams, mit denen wir im letzten Jahr viel Spaß hatten und man sich hoffentlich bald mal wiedersieht.